Zu schnell kommen beim Sex

Zu schnell kommen beim Sex – neue Perspektiven

Viele Männer kennen den Gedanken: „Ich komme zu schnell“ oder „Mein Mann kommt immer zu früh“. Oft ist dieses Thema mit Scham besetzt und führt zur Suche nach einem schnellen „Mittel gegen zu frühes Kommen“.
Doch Sexualität ist komplexer – und die Lösung liegt selten in einer einfachen Technik. Mit einem Blick auf das Nervensystem und durch die Vielfalt der Sexualberatung öffnen sich neue Wege, das eigene Erleben besser zu verstehen und zu verändern.

Warum „zu schnell kommen“ mehr ist als ein körperliches Problem

Vorzeitige Ejakulation betrifft viele Männer. Ursachen können körperlich sein, häufiger spielen jedoch das Nervensystem, erlernte Muster und Erwartungsdruck eine Rolle.

  • Das Nervensystem gerät in Übererregung und entlädt reflexartig.
  • Wenn Sexualität sehr eng auf „Penis & Penetration“ reduziert wird, steigt der Druck – und die Entladung geschieht schneller.

Neue Impulse für Körper und Nervensystem

  • Pendeln: zwischen Anspannung und Entspannung wechseln – bewusst Pausen einbauen, atmen, Rhythmus variieren.
  • Frühe Signale erkennen: Kribbeln, Wärme, Spannung – rechtzeitig wahrnehmen und Tempo anpassen.
  • Ressourcen nutzen: Berührung am ganzen Körper verteilt die Erregung und macht sie leichter steuerbar.

Sexuelle Vielfalt zulassen

Sexualität ist eine Sprache, die gelernt und erweitert werden kann. Lustvoller wird es, wenn verschiedene Ausdrucksformen einbezogen werden:

  • Atmung: tiefer und bewusster bringt Gelassenheit.
  • Bewegung: Variation statt Monotonie eröffnet Spielräume.
  • Fantasie & Emotion: Nähe, Bilder und Gefühle erweitern den Ausdruck über das reine „Durchhalten“.

Fazit

„Zu schnell kommen“ ist kein persönliches Versagen, sondern ein Zusammenspiel aus Nervensystem, Mustern, inneren Überzeugungen und sexueller Ausdrucksweise.
Wenn der Körper lernt, sich zu regulieren, und Sexualität vielfältiger gestaltet wird, entsteht Raum für neue Erfahrungen – bewusster, genussvoller, lebendiger.
Hinweis: Ich befinde mich derzeit in Ausbildung in Somatic Experiencing®. Elemente aus dieser Haltung und diesem Wissen fließen in meine Arbeit ein. Eine SE-Therapie im engeren Sinn biete ich noch nicht an.